29.09.2022 10:06

Berufliche Schulen der ESAB feiern Doppeljubiläum


Mit 22 jungen Menschen begann 2002 in Lindow (Mark) die Erfolgsgeschichte der Beruflichen Schulen der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB), nur fünf Jahre später folgten die ersten Auszubildenden in Potsdam. Am 23. September feierten die ESAB Berufliche Schule für Sport und Soziales Lindow und die ESAB Berufliche Schule für Sport und Gesundheit Potsdam ihr 20- und 15-jähriges Bestehen. Geeint von der Idee, ihre Liebe zum Sport zum Beruf zu machen, folgten den ersten Jahrgängen bisher 824 Absolvent:innen zum und zur Staatlich geprüften Sportassistent:in sowie 252 Abgänger:innen zum und zur Staatlich anerkannten Erzieher:in.


ESAB-Geschäftsführerin Cornelia Christiansen eröffnete die Veranstaltung

Bei der Jubiläumsfeier im Kutschstall & Hofmeister Ensemble in Potsdam blickten die Beruflichen Schulen auf die vergangenen 35 Jahre Bildungsarbeit im Sport zurück.  Zahlreiche Gratulant:innen, darunter Gäste aus dem Sport und der Politik sowie langjährige Wegbegleiter:innen, Olympiasieger:innen, Lehrkräfte und Absovlent:innen waren der Einladung gefolgt.

Britta Ernst, Ministerin für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg, hob in ihrem Grußwort hervor: „Heute ist ein ganz besonderer Anlass, zu dem wir zusammengekommen sind. Als Sportministerin durfte ich am meisten dazulernen. Mein Eindruck ist ganz stark, dass Brandenburg ein unglaublich beeindruckendes Sportland ist, weil in den letzten 30 Jahren unheimliche viele Menschen ganz vieles richtig gemacht haben. Ich glaube, dass drückt auch diese Veranstaltung hier aus. Es ist so, dass das Sportland mit den vielen Leuchttürmen, die wir sehen, zu denen auch die ESAB gehört, mit Entscheidungen zusammenhängt, die in den vergangenen Jahren getroffen wurden und deswegen habe ich großen Respekt vor der Leistung, an der auch viele der hier anwesenden Gäste beteiligt sind. Es ist etwas Großartiges und deswegen ist Brandenburg das Sportland in Deutschland.   Das besondere was die ESAB verkörpert ist, nicht nur den Blick auf die Leistungssportlerinnen und Leistungssportler - die so wichtig sind - oder den Blick auf den Breitensport zu haben, der auch für ein Sportland wichtig ist, sondern dass sie das Arbeitsfeld des Sports in den Blick nimmt. Und das ist auch etwas Besonderes, da das ja ein bedeutender Arbeitsmarkt ist – für diejenigen, für die Sport die Leidenschaft ist. [..] Mit ihren Möglichkeiten ist die ESAB ein Anlaufpunkt, man weiß in Bandenburg, wo man hingehen kann. Da erfüllt die Europäische Sportakademie wirklich einen ganz wichtigen Auftrag, der weit über Potsdam und Brandenburg hinaus strahlt. Dafür gebührt Ihnen Anerkennung und Dank! [..] Als Kita-Ministerin freue ich mich wahnsinnig, dass Sie die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher auf den Weg gebracht haben. Aus meiner Sicht ist grade die Initiative den zentralen Schwerpunkt auf die Bewegung zu setzen – denn Bewegung gehört Fundamental in die Kita hinein – sehr zu begrüßen. [..] Hier leisten sie einen wichtigen inhaltlichen Beitrag für die Kitas in Brandenburg.“

Wolfgang Neubert, Präsident des Landessportbundes Brandenburg e. V.: „Die Beruflichen Schulen der Europäischen Sportakademie sind inzwischen eine feste Größe in der brandenburgischen Bildungslandschaft. Damals wie heute ist der Sportbezug ein nicht wegzudenkender Teil ihrer Identität. Mit der Gründung der Beruflichen Schule in Lindow haben wir uns der Aufgabe gestellt, unsere Vereine und Verbände mit den benötigten qualifizierten Fachkräften zu unterstützen. [..] Der Zuspruch, den das Ausbildungsangebot bei den Sportinteressierten fand, gab uns die Motivation, am Standort Potsdam mit der vielfältigen Unterstützung unserer Partner eine weitere Berufliche Schule ins Rennen zu schicken. [..] Diese erfolgreiche Entwicklung macht mich sehr glücklich, denn sie beweist deutlich, dass es sich immer lohnt – so wie es im Sport üblich ist - sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren.“

Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport schloss sich an: „Die Landeshauptstadt profitiert in hohem Maße von der Arbeit der der ESAB. Ein ganz wesentlicher Erfolg besteht meines Erachtens in der Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt und den Spitzensportvereinen. Dadurch gelingt es nicht nur Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern mit - und auch jenseits des Sports - eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Insbesondere die Auszubildenden machen viele Veranstaltungen in der Stadt möglich, weil sie Unterstützen und Einsatz zeigen.“

Die Beruflichen Schulen stehen seit der Gründung für praxisorientierte Berufsausbildungen mit einem starken Bezug zum Sport und zu den Themen Bewegung und Gesundheit. Begann in Lindow der Unterricht für die ersten Sportassistent-Auszubildenden noch in einem Seminarraum des ansässigen Sport- und Bildungszentrums, ist die Schule heute als lebendige Schulgemeinschaft in einem 2010 bezogenen, modernen Neubau auf dem Gelände der Landessportschule beheimatet. Der erste Jahrgang in Potsdam erlebte noch das altehrwürdige Haus 33 auf dem Gelände des Olympiastützpunktes; seit über einem Jahrzehnt lernen und lehren die Auszubildenden und das Lehrerkollegium in den hervorragend ausgestatteten Räumlichkeiten des Kongresshotels Potsdam. Im kommenden Jahr erwartet die Schule der Umzug in das neue Haus des Sports.

Nach der erfolgreichen Anerkennung der Fachschulausbildung in Lindow 2015 folgte aufgrund der großen Nachfrage nach Erzieher:innen mit dem Bewegungsprofil der Antrag für die Fachschulausbildung in Potsdam. 2018 startete dann an diesem Standort der erste Erzieher:innenjahrgang und 2021 erhielt auch die Berufliche Schule in Potsdam die offizielle Anerkennung als Fachschule.

Seit der Gründung befinden sich die Beruflichen Schulen in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess. Bei der Entwicklung der Ausbildungsinhalte sind die Beruflichen Schulen ihrem Prinzip treu geblieben, die Berufspraxis in den Vordergrund zu stellen und dem organisierten Sport ein guter Partner zu sein.

Ein Markenzeichen der Potsdamer Beruflichen Schule ist seit jeher die enge Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Brandenburg und den Landesfachverbänden, um Leistungssportler:innen Möglichkeit zu geben, neben ihrer sportlichen Karriere eine staatlich anerkannte Berufsausbildung zu absolvieren.

Doch nicht nur der Spitzensport profitiert von der engen Verbindung zur Sportorganisation: Durch die vielfältigen Praxisprojekte in den Regionen lernen die Auszubildenden, Menschen in jedem Lebensabschnitt für Bewegung, Gesundheit und Sport zu begeistern. Sie begleiten Sportveranstaltungen und lernen die Organisation von Sportevents mit internationalen Teilnehmern kennen. Zusammen mit Unternehmen und Institutionen führen sie Team- und Gesundheitstage durch und engagieren sich als Ehrenamtliche in zahlreichen Sportvereinen und in den brandenburgischen Kreis- und Stadtsportbünden. Durch diese vielfältigen,  auch internationalen Erfahrungen öffnen sich für die Auszubildenden vielversprechende berufliche Perspektiven.


(v.l.n.r.) Jan Vandrey, Martina Kahnt, Robert Bartko mit Jörg Knör im Interview

Die Verbundenheit zum Sport zeigte sich dann auch im Programm. Robert Bartko, Bahnrad-Olympiasieger und Jan Vandrey, Kanu-Olympiasieger, schilderten im Interview zusammen mit Martina Kahnt, Schulleiterin in Potsdam, ihre Erfahrungen mit dem Zusammenspiel von Leistungssport und Berufsausbildung.

Cornelia Christiansen nahm dagegen die Anwesenden mit auf eine Reise nach Lindow und beantwortete Fragen rund um die sportlichen Eventhighlights wie der Copa Coca Cola, den DFB-Sichtungsturniere, der ChampionsTrophy oder dem Wutzseelauf.


(v.l.n.r.) Wolfgang Neubert und Britta Ernst zeichnen Manfred Wothe aus

Neben den Lehrkräften, die für ihr Engagement der zurückliegenden Jahre ausgezeichnet wurden, erhielt Manfred Wothe, der fast drei Jahrzehnte lang – bis zum Jahr 20219 – Geschäftsführer der ESAB war, die ESAB-Ehrenmedaille für sein Lebenswerk. Diese besondere Ehrung kam bisher nur dem ehemaligen LSB-Präsident Hans-Dietrich Fiebig zuteil.


Jens Schwarzenberger und Martina Kahnt nehmen Gutscheine entgegen

Durch den abwechslungsreichen Abend führe Entertainer und Parodist Jörg Knör, der mit Comedy, Parodie, Songs und Karikatur begeisterte und nicht zuletzt mit dem eigens umgedichtete Y.M.C.A. der Village People, das auf der Bühne zum E-S-A-B Lied wurde. Für den mitreißenden sportlichen Höhepunkt sorgte Absolvent Alex Kraus mit einer kraftvollen Drums Alive-Show. Im Anschluss an den Festakt hatten die Gäste Gelegenheit, bei Musik, Getränken und dem Dinner zusammenzukommen.

Anlässlich des Jubiläums ist eine Festschrift [abrufbar als >> ePaper] erstellt worden, in der die Entwicklung der beiden Standorte dokumentiert wird. In ihr finden zahlreiche Projekte und Ereignisse, die über den Schulalltag hinausgehen, Erwähnung. Ein Fotoalbum ist unter diesem >> Link zu finden.